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OL Westfalen, 23. Spieltag Spieldatum: 11.03.2007, 00.00 Uhr | |
VfL Bochum II - SC Preußen 3:2 (1:1) | |
Aufstellung VfL Bochum II Luthe - Nimptsch, Czyszczon, Fabian, Klinger, Zajas (C), Hille (89. Yilmaz), Oppermann (46. Lyttek), Kratofiel, Ilicevic, Ziegler (64. Ucar) | Aufstellung SC Preußen Joswig - Matlik, Mehnert, Caspers, Siedschlag - Seggewiß (63. Kampf), Ende (C), Gibson, Piorunek (87. Thamm) - Antwerpen (82. Gurzynski), Sowislo |
Trainer: Georg Kreß | |
Tore: 1:0 Hille (19.), 1:1 Gibson (40.), 2:1 Klinger (85. Foulelfmeter), 3:1 Ilicevic (91.), 3:2 Gibson (92.) | |
Zuschauer: 1732, Spielort rewirpowerSTADION | |
Schiedsrichter: Christian Erbs | |
Gelbe Karten: Siedschlag, Ende / Lyttek, Hille | |
Rote Karten: Siedschlag (85. Notbremse) | |
Es scheint fast, als seien die Bundesligastadien für den SC Preußen zwei Nummern zu groß. Das ist nicht nur wörtlich gemeint, weil sich zu den Spielen in der Schüco-Arena und im rewirpower-Stadion nur wenige Tausend Zuschauer verloren haben. Es ist auch im übertragenen Sinne richtig, weil beide Gastspiele in Bundesligastadion in blamable Pleiten mündeten. Nach dem katastrophalen 1:2 in Bielefeld verlor der SCP unter strahlend blauem Himmel auch bei Bochums U23 mit 2:3 (1:1). Und was war das wieder für ein Spiel! Bochums Zweite legte los wie ein Wirbelwind und hatte (wie schon Emsdetten in der Vorwoche in Münster) nach wenigen Minuten die Riesenchance zur eigenen Führung. Und wie schon in Bielefeld musste Joswig den SCP retten. Dass er im Verlauf der Spiels noch ein gutes Dutzend Mal würde in höchster Not eingreifen müssen, konnte in der dritten Spielminute niemand ahnen. Allerdings waren die ersten 15 Minuten schon ein Drama. Bochum schnitt durch die starre und hölzerne Abwehr des SCP wie ein heißes Messer durch Butter. Drei echte Torchancen in den ersten Spielminuten für Bochum, da war der SCP noch gar nicht aufgefallen. Erst nach einer guten Weile kam auch der SCP im Spiel an. Seggewiß und Antwerpen vergaben Chancen für den SCP. Das war jedoch nur ein Strohfeuer. Fast ein Wunder, dass Oppermanns Pfostentreffer nicht im Tor landete - sein Schuss taumelte buchstäblich über die Torlinie der Preußen, ehe der SCP endlich klärte. Dass Sebastian Hille dann nach knappen 20 Minuten das 1:0 für Bochum erzielte, lag in der Luft und war vollauf verdient. Bis zur Pause hofften und warteten die guten 1200 mitgereisten Preußenfans unter den 1700 Zuschauern vergeblich auf weitere Torchancen der Preußen. Es gab einfach keine. Und dennoch stand es nach 40 Minuten plötzlich 1:1. Das überraschte vermutlich selbst den Torschützen Grover Gibson. Der hatte einfach mal verzweifelt Richtung Tor geköpft (von der Strafraumgrenze aus!) und dieser Kopfball senkte sich zur Überraschung aller knapp unter der Latte ins Tor. Da sah der Bochumer Keeper Luthe nicht so wahnsinnig gut aus... Aber was war das für eine Halbzeit! Keinerlei Ideen, ganze zwei Torchancen, ansonsten ein Festival der Unzulänglichkeiten. Ein übler Auftritt und die nahtlose Fortsetzung der schwachen Auftritte gegen Hamm, in Bielefeld und auch gegen Emsdetten. In der zweiten Halbzeit wurde der SCP langsam stärker und bekam die Partie besser in den Griff. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, ehe das 2:1 für den SCP fallen würde. Und endlich erspielte sich der SCP auch Chancen. Uwe Seggewiß hatte die Chance zum Tor, war aber überrascht durch das schnelle Zuspiel von Caspers und schob den Ball knapp am Pfosten vorbei. Fast vergessen waren die wütenden Forderungen der Preußenfans aus der ersten Halbzeit (Aufwachen!). Doch mitten in die Schlussoffensive der Preußen startete Bochum einen Konter. Mit einem einfachen Pass war die Preußenabwehr ausgehebelt, Klinger war frei durch. Stefan Siedschlag hetzte dem Bochumer hinterher und brachte ihn erst im Strafraum zu Fall. Ein glasklarer Elfmeter und - schlimmer noch - auch eine Notbremse. Rot gegen Siedschlag also und Klinger verwandelte auch den Elfmeter zum 2:1. Als in die letzten verzweifelten Angriffsversuche der Preußen auch noch Ilicevic zum 3:1 traf, schien die Blamage komplett. Lediglich Grover Gibson verhübschte das Ergebnis noch mit seinem direkten Anschlusstreffer zum 2:3. Nach dem Tor pfiff Schiedsrichter Erbs die Partie ab und hinterließ Hunderte frustrierte Fans und elf völlig verdatterte Preußenspieler, die mit hängenden Köpfen Richtung Kabine trotteten. Einzig Torwart Joswig machte sich auf in Richtung Fankurve und musste sich einige deutliche Worte anhören. Dabei war ausgerechnet er es, der eine höhere Niederlage verhindert hatte - und genau das macht dieses knappe 2:3 zu einer solche Blamage. Nein, diesen SCP mag keiner sehen. Und jetzt ist es an der Zeit, ernsthaft am Aufstieg zu zweifeln. Die Durchhalteparolen des Trainers und alle Mutmachsprüche sind fehl am Platz. Die Preußen sind konkret dabei, ihr Ziel zu verspielen. |
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