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3. Liga, 8. Spieltag

Spieldatum: 02.10.2013, 18.30 Uhr

VfL Osnabrück - SC Preußen 1:1 (0:1)

Aufstellung VfL Osnabrück

Heuer Fernandes - Pisot, Karikari (62. Ornatelli), Stadel, Dercho - Zenga - Nagy (86. Blum), Merkens, Hohnstedt - Grimaldi, Spann (62. Iljutcenko)
Aufstellung SC Preußen

Masuch - Riedel, Kirsch, Scherder, Neupert - Truckenbrod, Bischoff - Piossek (78. Siegert), Manno (89. Kühne), Grote - Taylor (86. Krohne)
Trainer: Maik WalpurgisTrainer: Loose, Ralf
Tore: 0:1 Grote (28., Foulelfmeter), 1:1 Grimaldi (68.)
Zuschauer: 15848, Spielort osnatel-Arena
Schiedsrichter: Peter Gagelmann
Gelbe Karten: Zenga, Karikari, Heuer Fernandes, Nagy / -
Rund ums Spiel: Für viel Aufregung sorgte die Einlass-Situation hinter dem Gästeblock. Das Spiel war für 18.30 Uhr angesetzt, eine denkbar ungünstige Zeit für anreisende Fans. Prompt waren viele verspätet da. Mit zwei Zügen reisten hunderte Preußenfans an, wurden in Osnabrück am Bahnhof jedoch erst gemeinsam zum Stadion eskortiert. Das kostete viel Zeit, pünktlich war da nicht mehr möglich. Eine Viertelstunde vor Anpfiff war der Gästeblock praktisch leer, so etwas sieht man auch selten.

Prompt wurde der Anpfiff auf 18.45 Uhr verschoben, aber draußen vor dem Tor wurde es drangvoll und eng. Nachdem einige Preußenfans versucht hatten, die Ordner einfach zu überrennen, machte die Polizei die Schotten dicht. Ein winziger Eingang diente als einziger Zugang, davor gab es wenig Luft, wenig Raum. Einzelne Fans empfanden es wohl als dramatisch, das Fanprojekt des SCP und auch Sicherheitsbeauftragter Roland Böckmann kritisierten die Einlass-Politik scharf. Der VfL wies alles zurück und sagte.

War es jetzt die besondere Derby-Atmosphäre? Oder ist der SCP wirklich im Aufwärtstrend? Die nackten Zahlen am Ende sind schwer zu deuten. Nach dem 1:1 ist der SCP nach nun elf gespielten Partien seit zehn (!) davon ohne Sieg. Seit dem 3:0 gegen Burghausen am ersten Spieltag gab's keinen Dreier mehr - eine verheerende Bilanz. Das 1:1 in Osnabrück genügte aber auch, um wenigstens die Abstiegsränge zu verlassen. Gleichwohl hat der SCP bereits drei Punkte Rückstand auf Platz 16, das muss man sich vorstellen. Kein Wunder, dass Trainer Ralf Loose es nach dem Spiel und vor der Auswärtspartie in Chemnitz jedem sagte: Abstiegskampf ist die Realität beim SCP.

Nun. Unter Flutlicht an diesem Mittwochabend (vor dem Feiertag 3. Oktober) lieferte der SCP vermutlich die beste erste Halbzeit der Saison ab. Osnabrück bekam kaum etwas auf die Kette, dagegen hatten die Preußen wenige, dafür aber hochkarätige Chancen. Simon Scherder hatte die Führung auf dem Fuß nach einer Bischoff-Ecke, dann scheiterte Matthew Taylor kurz danach. Osnabrücks beste Szene der ersten Hälfte war ein gut getimter Ball über das Tor - das war nach 20 Minuten und etwa die Zeit, in der Maik Walpurgis seine Ersatzspieler zum Warmmachen schickte. Bis dahin fand Osnabrück nicht statt.

Münster stand weiter hoch, die Ex-Osnabrücker Manno und Piossek zeigten eine starke Leistung an alter Wirkungsstätte. Vor allem Manno, wohl bester Mann auf dem Platz, zeigte, warum er in Osnabrück ein Jahr zuvor so beliebt war. Er hatte zweimal ein Tor auf dem Fuß, scheiterte aber an Fernandes, der im VfL-Tor ein echter Rückhalt war.

Die Führung für die Preußen fiel nach einem zumindest strittigen Foulelfmeter. Matthew Taylor am Ball, Fernandes rauschte heran, berührte Taylor wohl, der fiel, Pfiff. Naja. Amaury Bischoff, unter Dotchev Elfmeterschütze, gab diesmal den Ball an Dennis Grote - und der traf satt und sicher zum 1:0.

Mit diesem Zwischenstand ging's in die Pause. Aus der kam der VfL natürlich engagierter zurück. Im Derby ein 0:1, so etwas geht natürlich nicht. Und Osnabrück übernahm die Spielkontrolle, zumindest nach Ballbesitz. Die ganz klaren Chancen für Osnabrück blieben aber weiterhin aus, weil Münster defensiv ausgesprochen diszipliniert stand. Auf Kosten eigener Offensivaktionen allerdings. Nur noch zwei, drei Konter fuhr der SCP. Aber die hatten es in sich!

Grote schickte Piossek über links, der stand völlig frei vor Fernandes, scheiterte aber am VfL-Keeper! Was für eine Chance!

Glück hatte der SCP, dass Schiri Peter Gagelmann einen Zweikampf zwischen Riedel und Hohnstedt im Preußen-Strafraum nicht als Foul wertete. Das Tor bekam Osnabrück auch so hin. Eckball Nagy, Kopfball Grimaldi aus kürzester Distanz, Tor! Eigentlich mus ein Torwart so einen tor-nahen Ball haben oder wegfausten.

Es blieb beim 1:1, weil weder Osnabrück noch Münster noch große Szenen zuließen. Insgesamt gerecht, beide Teams hätten gewinnen können. So sahen es auch die Trainer nach Abpfiff.



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